© Courtesy of the artists

17. November
– 24. November 2024

Reimagine Tomorrow

1954 – 2024

Eröffnung

17. November, 11 – 18 Uhr

Öffnungszeiten

Mo – So, 11 – 20 Uhr

Events

Panel Talk
17. November 2024, 15 Uhr

Eintritt

Frei

© Courtesy of the artists

EXPANDED.ART präsentiert im Rahmen der KI Biennale in Essen die internationale Gruppenausstellung REIMAGINE TOMORROW, 1954–2024. AI IN CONTEXT #2 in Heilig Geist. Kuratiert wird die Ausstellung von Anika Meier. Mehr als 50 internationale Künstler:innen sowie Plattformen und Galerien von LA über Paris bis Shanghai sind eingeladen, wie Fellowship und Objkt.com, über die nahe Zukunft nachzudenken, in der Mensch und Maschine immer näher aneinander rücken werden.

Während Künstler wie Herbert W. Franke ab den 1950er Jahren noch den Beweis erbringen mussten, dass mit Maschinen Kunst geschaffen werden kann, schaffen jetzt Maschinen Kunst: etwa der dezentralisierte autonome Künstler Botto, der malende und zeichnende Roboter Ai-Da oder die/der chinesisch-kanadische Künstler:in Sougwen Chung gemeinsam mit Robotern. Bereits seit den 1960er Jahren, mit der Einführung des Begriffs der Generativen Fotografie durch Gottfried Jäger, nahmen Künstler Fotos nicht mehr nur mit einer Kamera auf, sondern generierten auch Bilder. Die Generative Fotografie damals stand für eine nicht abbildliche Position der Fotografie. Die Post-Photography heute – mit AI generierte Bilder – erschafft alternative Geschichten, die unseren Glauben an Bilder herausfordern, wie Philip Toledano mit ANOTHER AMERICA.

Wie lange ist die Zukunft?

Niemand weiß es genau. Nicht einmal ChatGPT. Nachdem Mark Fisher lamentierte, dass wir die Zukunft nicht mehr denken können, feierten Douglas Coupland, Shumon Basar und Hans Ulrich Obrist die extreme Gegenwart. Und jetzt möchte Elon Musk das Leben auf dem Mars in naher Zukunft möglich machen. Eigentlich brauchen wir eine Selbsthilfegruppe, um damit klarzukommen, dass wir nicht endlos auf unseren Smartphones scrollen können, während wir schlafen. Wenn man im Hier und Jetzt lebt, wie Lynn Hershman Leeson sagt, denken die Menschen, man würde in der Zukunft, weil sie selbst nicht wissen, was in ihrer Zeit passiert. Genau das reflektieren oft Künstler, die mit Technologie arbeiten. Die Ausstellung REIMAGINE TOMORROW, 1954-2024, die Teil der KI Biennale in Essen ist, verfolgt diesen Weg von Kunst und Technologie von 1954 bis in die Gegenwart: von generativer Fotografie bis zu KI.

Seit den 1950er Jahren wurde die Frage gestellt, ob Maschinen denken können. Der Philosoph Max Bense forderte ein rationales Denken in der Kunst ein Jahrzehnt später, und Künstler wie Frieder Nake, Herbert W. Franke und Gottfried Jäger folgten ihm. Sie erdachten Bilder, die zuerst von analogen Maschinen und dann von digitalen Maschinen geschaffen wurden. Heute sind Künstler mit der Intimität des Bildschirms und der Finanzialisierung sozialer Beziehungen konfrontiert, mit viralen Momenten und gefühlten Wahrheiten. Digitale Kunst muss jetzt nicht nur likeable, sondern auch sammelbar sein. Maschinen träumen und halluzinieren, so Refik Anadol. Die Ausstellung REIMAGINE TOMORROW, 1954-2024 gibt einen Einblick, wie Künstler in ihrer Zeit mit Technologie arbeiten und was mit Kunst auf dem Weg von denkenden zu halluzinierenden Maschinen geschieht.

CONTRIBUTORS

Mit Beiträgen von Fellowship (LA, USA), Photo Edition Berlin (Berlin, Germany), Kate Vass (Zurich, Switzerland), Blueshift by Diane Drubay (Paris, France), Objkt.one, Office Impart (Berlin, Germany), MUD Gallery (Shanghai, China), KÖNIG GALERIE, und mehr.

KÜNSTLER:INNEN – AI

Mit Ai-Da Robot, Kevin Abosch (Kate Vass), Botto, Kate Armstrong & Michael Tippett, James Bloom, Sougwen Chung, Crosslucid, Mark Dorf (Blueshift), Boris Eldagsen, Far, Amir Fattal (KÖNIG GALERIE), Joan Fontcuberta (Photo Edition Berlin), Aaron Huey, Kalen Iwamoto, Krista Kim, Mario Klingemann, Emi Kusano, William Latham, Element Lee, Jonas Lund (Office Impart), Jennifer & Kevin McCoy, Maria Mavropoulou (KÖNIG GALERIE), Margaret Murphy, Niceaunties (Fellowship), Skye Nicolas, Jurgen Ostarhild, Marcel Schwittlick, Anne Spalter, Sasha Stiles (Objkt.one), Ivona Tau, Phillip Toledano, UBERMORGEN, u2p050, aurèce vettier, Ziyang Wu, und mehr.

KÜNSTLER:INNEN – AI IM KONTEXT

Herbert W. Franke, Frieder Nake (Photo Edition Berlin), Hein Gravenhorst (Photo Edition Berlin), Monika Fleischmann & Wolfgang Strauss, Tamiko Thiel, Paul Brown, Claudia Hart, Hans Dehlinger, Heinrich Heidersberger, Gottfried Jäger (Photo Edition Berlin), Pierre Cordier (Photo Edition Berlin), Roger Humbert (Photo Edition Berlin), Karl Martin Holzhäuser (Photo Edition Berlin), Vladimir Bonačić (Photo Edition Berlin), Betha Sarasin, Travess Smalley, Arno Beck, Joachim Bosse, Harto, und mehr.

ÜBER DEN ORT

Das architektonische Konzept der Kirche ist durch Sachlichkeit gekennzeichnet und greift gestalterische Elemente des Neuen Bauens und der Nachkriegsmoderne auf. Der Stahlbetonbau wurde von Gottfried Böhm entworfen, der 1986 als erster deutscher Architekt mit dem international renommierten Pritzker-Preis ausgezeichnet wurde. Böhm hat während seiner Karriere insgesamt 69 Sakralbauten erschaffen. Die Heilig-Geist-Kirche ist das erste Kirchenobjekt, welches Böhm realisiert hat. Er verwirklichte die Idee eines großen Zeltes, das er in die Industrieumwelt in Glas und Beton hineinstellte. Die Architektur des Zeltes aus übergehängten „Tüchern“ folgt dem Wort der Schrift (Hebr. 13, 14): „Wir haben hier keine Stadt, die bestehen bleibt, sondern wir suchen die künftige.“ Die Kirche Heilig-Geist mit den zugehörigen Gemeindegebäuden steht seit dem 7. Februar 2019 unter Denkmalschutz.

EXPANDED.ART wendet Web3 von innen nach außen und erweitert den Begriff einer Galerie und einer Online-Plattform, indem es beides ist. Der Fokus liegt auf der Geschichte der digitalen Kunst und der Unterstützung von Künstlerinnen und nicht-binären Künstlern. Kunst wird für alle sammelbar gemacht, indem NFTs und Editionen angeboten werden. EXPANDED.ART präsentiert die Pioniere von gestern und die Avantgarde von heute.